ORTHOPÄDIE • SCHULTERCHIRURGIE • SPORTMEDIZIN


Das Schultergelenk

Die Schulter ist ein Gelenk, das über einen großen Bewegungsradius verfügt. Diese Beweglichkeit macht die Schulter aber auch anfällig für Funktionsstörungen. Diese können allmählich, durch Überbeanspruchung und Verschleiß, oder aber akut durch eine Verletzung entstehen.

Bei anhaltenden Beschwerden sollte eine Untersuchung durch Ihren Orthopäden erfolgen. Nach einer gründlichen Untersuchung durch diagnostische Tests, Röntgen und, falls erforderlich, weiteren bildgebenden Untersuchungen wie Ultraschall oder Kernspintomographie, wird eine Diagnose gestellt und zunächst in der Regel eine konservative Behandlung eingeleitet. Diese beinhaltet je nach Krankheitsbild orale Medikamente, Injektionen, physikalische Anwendungen oder Krankengymnastik.

Je nach Dauer und Intensität der Beschwerden wird evtl. eine Operation notwendig. Heutzutage können viele Schultergelenksprobleme mit einer Gelenkspiegelung analysiert und gleichzeitig behandelt werden


Schulterarthroskopie(Gelenkspiegelung)

Mit Hilfe der Arthroskopie kann der Operateur in das Gelenk hineinschauen. Das Schulterproblem kann exakt beurteilt und gleichzeitig auch operativ angegangen werden. Als Zugänge werden nur sehr kleine Hautschnitte benötigt. Die Operation ist daher gegenüber herkömmlichen Verfahren gewebeschonender. Die Rehabilitationsdauer wir dadurch verkürzt.

 


Impingementsyndrom

Durch eine knöcherne Engpassbildung zwischen Schulterdach und der  Drehmuskel (Rotatoren) -manschette kommt es zum Einklemmen (Impingement) der Sehnen und des Schleimbeutels bei der Auf- und Seitwärtsbewegung des Arms. Dabei treten häufig sowohl Schmerzen bei Bewegungen und Belastungen als auch im Ruhezustand auf.
Im Laufe der Zeit, oder bei Überbeanspruchung und Alterungsprozessen der Sehnen oder auch durch einen zusätzlichen Unfall kommt es nicht selten zur Schädigung der Rotatorenmanschette und Reizung des Schleimbeutels mit zunehmenden Schmerzen. Bei Versagen der konservativen Therapie, lässt sich mit der Schulterarthroskopie der Kleinraum zwischen Schulterdach und Rotatorenmanschette bzw. Schleimbeutel schonend operativ erweitern.






Rotatorenmannschettenriss

Durch jahrelanges “Einklemmen” und den zusätzlichen Alterungsprozess werden die Sehnen geschädigt. Dadurch können sie allmählich zerrieben werden oder durch einen zusätzlichen Unfall zerreissen. Mehr oder weniger starke Schmerzen und Funktionsbeeinträchtigung des Armes sind die Folge.




Je nach Schwere des Defektes sollten dann die Sehnen wieder am Knochen befestigt werden. Heute können fast alle Arten von Sehnendefekten arthroskopisch rekonstruiert werden. Zur Verankerung der Sehnen am Knochen werden häufig spezielle Fadenanker aus Titan verwendet, welche dauerhaft im Körper verbleiben.

Siehe auch anschauliche Darstellungen dieses Eingriffes unter dem nachfolgenden Link

https://www.arthrex.com/de/weiterfuehrende-informationen/animationen/sjjbs_kEEeCRTQBQVoRHOw/speedbridge-repair


Lange Bicepssehne

Nach Unfällen kommt es manchmal zu einer Ausrenkung der langen Bizepssehne nach innen (sog. Bizepssehnenluxation), weil der Führungsapparat / die Weichteilschlinge (Pulley), welcher die lange Bizepssehne stabilisiert, reisst. Diese Schlinge lässt sich nicht vernünftig rekonstruieren, weil sie recht klein ist und deren Strukturen nicht ohne Weiteres wiederhergestellt werden können. In solchen Fällen trennt man die lange Bizepssehne an ihrem Ansatz ab und fixiert sie in ihrer Gleitrinne am Oberarmkopf.



Kalkablagerungen

In und um die Rotatorenmanschette kann sich Kalk ablagern (Kalkschulter), welcher in den Sehnen und im angrenzenden Schleimbeutel oft lästige Beschwerden, teilweise auch heftige Schmerzen auslösen kann.
Können durch konservative Behandlungsmassnahmen, hier ist auch die Stoßwellentherapie besonders hervorzuheben,  diese Beschwerden nicht beseitigt werden, ist eine arthroskopische Entfernung des Kalks empfehlenswert.






Schulterinstabilität 

Nach Schulterverrenkungen (Luxationen) kommt es oft zu bleibenden Schäden am Kapselbandapparat, der Gelenklippe und am Knorpel der Gelenkflächen von Oberarmkopf und Schulterpfanne. Wiederkehrende Luxationen, auch ohne weitere Unfallmechanismen sind die Folge. Spätestens nach einer Wiederholungsluxation und Nachweis einer entsprechenden Substanzschädigung (Kernspintomografie) sollte, um fortschreitende Schäden von dem Schultergelenk abzuwenden, eine operative Therapie vorgenommen werden.

Arthroskopisch kann die vordere Kapsel mit anhaftenden Bändern und der Gelenklippe wieder an der Pfanne fixiert werden. Meistens werden dazu kleine, sich mit der Zeit selbst auflösende “Fadenanker” verwendet





Eine animierte Darstellung der Operationstechnik als Video ist unter nachfolgendem Link verfügbar

http://www.arthrex.com/de/weiterfuehrende-informationen/animationen/HAQm7ZkhmkyMbQE3lAffnQ/pushlock-knotless-instability-repair




Verletzungen des Schultereckgelenks (AC-Gelenk)

Das Schultereckgelenk (AC Gelenk) wird aus dem äußeren Ende des Schlüsselbeines und einem Teil des Schulterdaches gebildet. Zur Stabilisierung finden sich Bänder zwischen Akromion und Schlüsselbein (Akromioklavikulares Band) und zwischen Coracoid und Schlüsselbein (Coracoclavikuläre Bänder). Bei einem Sturz auf die Schulter mit direkter Krafteinwirkung kann es zur Zerreissung von einem oder mehrer Bänder mit folgender Instabilität des AC-Gelenkes kommen. Je nach Ausmaß steht das Schlüsselbeinende mehr oder weniger nach oben ab.


       


 Anstelle der früher gebräuchlichen Klassifikation nach Tossy (I-III) ist heute heute die Klassifikation nach Rockwood etabliert (I-VI). Während bei niedriggradigen Verletzungen I und II und teilweise auch III die konservative Therapie ihren Vorrang hat mit temporärer Ruhigstellung und anschließend Physiotherapie, sind bei den höhergradigen Verletzungen operative Stabilisierungsverfahren angezeigt, welche heute regelhaft auch arthroskopisch vorgenommen werden können.

Bei dem "dog bone" Verfahren wird bei der Gelenkspiegelung ein extrem stabiler, seilartiger Faden zwischen dem Schlüsselbein und dem Rabenschnabelfortsatz eingezogen und mit zwei kleinen Titanplättchen fixiert. Hierdurch wird die Fehlposition des Schlüsselbeines stabilisiert, so dass die gerissenen Bänder verheilen können.




https://www.arthrex.com/de/weiterfuehrende-informationen/animationen/smXtEhuy_U6cHAFCdfaVtg/ac-repair-using-dog-bone-button-technology 

 




Arthrose des Schultergelenks

 

Eine fortschreitende Verschleisserkrankung des Gelenkknorpels führt zur Verformung des Gelenks mit chronischen Beschwerden, welche  sich konservativ  oft nicht dauerhaft  bessern lassen.

Durch die Implantation einer Totalendoprothese (Kunstgelenk) können  Schmerzen langfristig gebessert und eine weitgehend normale Beweglichkeit wiederhergestellt werden. Die eigene Gelenkpfanne wird mit einer Kunststoff Fläche ersetzt, während der Oberarmkopf mit einem Metallimplantat zementfrei, oder bei nicht ausreichend stabiler Knochensubstanz in zementierter Technik ersetzt werden.

 



Eine inverse Schulterprothese ist ein künstlicher Gelenkersatz, der für Situationen geeignet ist, welche man mit normalen Schulterprothesen nicht mehr versorgen kann (z.B. wenn gleichzeitig ein Verschleiss in der Schulter und eine Sehnendefekt in der Rotatorenmanschette vorliegt oder durch einen Trümmerbruch der Oberarmkopf irreparabel zerstört ist). Dabei bedeutet „invers“, dass diese Schulterprothesentypen umgekehrt konstruiert sind. Die künstliche Kugel sitzt auf der Schulterpfanne (und nicht wie bei der normalen Prothese auf dem Schaft). Und auf dem Schaft der inversen Schulterprothese sitzt die künstliche Pfanne.


Eine animierte Darstellung der Operationstechnik finden sie auch unter:
http://www.arthrex.com/de/weiterfuehrende-informationen/animationen/sjjcLfkEEeCRTQBQVoRHOw/univers-ii-total-shoulder-system

Hilfreiche Erklärungen und Informationen rund um die Totalendoprothese am Schultergelenk finden Sie unter

http://www.zimmer-bewegt.de/staticPB/p1409-Schulter-HomeSchulter.php